Dividendenlexikon
Gerade für Einsteiger empfiehlt sich eine Begriffserklärung der Grundlagen des Aktienhandels. Um erfolgreich eine Dividendenstrategie anzuwenden oder einfach nur in zinsschwachen Zeiten von starken Dividendentiteln zu profitieren, sollten die grundlegenden Begriffe und Definitionen einem Anleger bekannt sein.
Im Dividendenlexikon wurde versucht die Begriffe möglichst einfach zu erklären, damit sie sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene leicht verständlich sind. Um die Definition oder Erklärungen zu öffnen, bitte einfach auf den gewünschten Begriff klicken. Einleitend sollte die Dividende Definition gelesen werden.
Dividenden sind Gewinne, die Unternehmen an ihre Anteilseigner ausschütten. Die tatsächliche Höhe der Dividende wird auf der Hauptversammlung beschlossen. Die Dividende erhält derjenige Aktionär, der die betroffene Aktie am Tag der Hauptversammlung (HV) in seinem Wertpapierdepot hält. Die Auszahlung der Dividende erfolgt in der Regel am darauffolgenden Tag. Eine Garantie zur Ausschüttung einer Dividende gibt es nicht. Sollte auf der Hauptversammlung beschlossen werden, dass die Gewinne im Unternehmen verbleiben, bspw. zur Reinvestition, könnte die Dividende ausfallen. Erträge aus Dividendenausschüttungen unterliegen dem deutschen Steuerrecht und zählen als Kapitalerträge, die der Abgeltungssteuer unterliegen.
Gewöhnlich fällt der Wert einer Aktie am Tag nach der Hauptversammlung, um den Betrag der Ausschüttung. Daneben wirken sich die üblichen Faktoren, wie Analystenmeinungen, Marktschwankungen, Pressemitteilungen, politische Ereignisse wie Unruhen und Kriege auf den Aktienkurs aus.
Börsennotierte Unternehmen des DAX zahlen ihre Dividenden einmal im Jahr an die Aktionäre aus. Im Ausland, bspw. in den USA gibt es daneben auch Wertpapiere, die häufiger eine Dividendenauszahlung vornehmen. Eine vierteljährliche Auszahlung ist bei bekannten internationalen dividendenstarken Titeln, wie der McDonald's Aktie, üblich. Mehr zur Quartalsdividende erfahren.
Mit Hilfe des Dividendenkalenders lassen sich alle notwendigen Informationen ganzheitlich einholen. Hierzu zählen zunächst der Termin der Hauptversammlung des börsennotierten Unternehmens. Die zu erwartende Dividende ist für einen Aktionär bedeutsam, da sich hieraus die Dividendenrendite errechnen lässt.
Investoren, die eine Dividendenstrategie verfolgen, bei der sie diejenigen Aktien wählen, die die höchsten Dividenden zahlen, benötigen einen Dividendenkalender.
Im DAX Dividendenkalender werden die Hauptversammlungs-Termine und erwarteten Dividenden der 30 im DAX vertretenen Unternehmen aufgeführt.
Unter Dividendenstrategie wird gewöhnlich eine Form der Aktienanlage verstanden, bei der gezielt in Wertpapiere von Unternehmen investiert wird, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen. Unter Börsianern wird die Dividendenstrategie auf Michael O'Huggins zurückgeführt, der in seinem Buch "Beating the Dow" seine Strategie beschreibt, mit deren Hilfe er die Performance des Dow Jones schlug. Seine Strategie, welche auch "Dogs of the Dow" genannt wird, basiert auf der Anlagestrategie, Jahr für Jahr aus den Wertpapieren, die im Dow Jones Industrial Average Index abgebildet sind, die Wertpapiere mit der höchsten Dividendenrendite zu erwerben. Dieser Strategie folgen auch Börsenindizes, die ausschließlich Unternehmen enthalten, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen. Hierzu gehört bspw. der DivDAX, der diejenigen 15 DAX Aktien enthält, die die höchste Dividendenrendite aufweisen. Durch eine strategische Aufstellung dividendenstarker Wertpapiere lassen sich regelmäßige, aufs Jahr verteilte, Dividendenauszahlungen generieren.
Dividenden-Strategie
Die Dividendenrendite ist eine der klassischen Kennzahlen zur Bewertung eines Wertpapiers. Im DAX liegen die Dividendenrenditen regelmäßig zwischen 2 % und 3 %. Die Dividendenrendite beschreibt das Verhältnis der Dividende zum gegenwärtigen Kurs einer Aktie. Die veröffentlichten Dividendenrenditen beziehen sich üblicherweise auf die vom betreffenden Unternehmen zuletzt an die Aktionäre ausbezahlte Dividende und den aktuellen Kurs der Aktie. Für einen Käufer, der die Aktie günstiger als zum aktuellen Kurs gekauft hat, erhöht sich folglich seine persönliche Dividendenrendite. Umgekehrt verhält es sich analog.
Ein kleines Beispiel hierzu:
Ein Wertpapier wurde zu 20 Euro gekauft. Der aktuelle Kurs beträgt 43 Euro und die aktuelle Dividende 2 Euro je Aktie. Hierbei beträgt die veröffentlichte Dividendenrendite 4,7 % (2 Euro / 43 Euro * 100 %) und die persönliche Dividendenrendite 10 % (2 Euro / 20 Euro * 100 %).
Auf diesen Seiten berechnet sich die Dividendenrendite jeweils auf den tagesaktuellen Aktienkurs. Sofern die Dividende noch nicht offiziell verabschiedet wurde, werden hierfür erwartete Dividenden verwendet.
Die jährliche Hauptversammlung (HV), auch ordentliche Hauptversammlung findet regelmäßig jährlich statt. Halter von Stammaktien eines Unternehmens sind stimmberechtigt und dürfen an der Hauptversammlung teilnehmen. Auf einer ordentlichen Hauptversammlung werden grundsätzliche Entscheidungen beschlossen. Hierzu zählt beispielsweise die Wahl der Mitglieder des Aufsichtsrats, aber auch die Ausschüttung von Gewinnen in Form einer Dividende. Bei außerordentlichen Hauptversammlungen stehen unerwartete Ereignisse, wie Kapitalerhöhungen oder Kapitalherabsetzungen auf der Tagesordnung. Hierzu können aber auch Übernahmen oder Fusionen zählen.
Die Quartalsdividende bezeichnet die vierteljährliche Gewinnausschüttung einer Aktiengesellschaft an die Aktionäre. Durch die Dividendenausschüttung werden Aktienbesitzer am Gewinn des börsennotierten Unternehmens beteiligt. In Deutschland ist die Quartalsdividende nicht so verbreitet, wie in den USA, Kanada oder Großbritannien. Im Gegensatz zu einer vierteljährlichen Auszahlung erfolgt in Deutschland gewöhnlich eine einmalige, jährliche Auszahlung. Diejenigen Unternehmen, die eine Quartalsdividende ausschütten, stehen unter stärkerer Beobachtung, als die der Aktiengesellschaften, die nur jährlich ausschütten. Bei einem Unternehmen mit einer Quartalsdividendenausschüttung ist der kurzfristige Erfolg entscheidend für die Höhe der Dividende. Für den Anleger bietet dies die Möglichkeit in kürzeren Zyklen festzustellen, ob sich die Beteiligung lohnt. In der Hauptversammlung beschließt der Aufsichtsrat eines Unternehmens über die Höhe der Dividende. Unternehmen, die die Ausschüttung einer Quartalsdividende anbieten haben eine eigene Auflistung, wann ein Aktionär die Aktie besitzen muss, um die Quartalsdividende zu erhalten. Diese Informationen finden Sie auf den Webseiten der jeweiligen Unternehmen in der Rubrik "Investor Relations". Je nach Unternehmen können diese unter folgenden Begriffen zu finden sein: „Dividends“, „Shareholder Information“ oder „AGM Information“. Bei dem bekannten Dividenden-Titel Apple findet sich diese Information, bspw. immer aktuell auf der konzerneigenen Website.
DAX ist eine Abkürzung für den Deutschen Aktienindex. Im DAX befinden sich die 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen (bezogen auf die Streubesitz-Marktkapitalisierung sowie den Orderbuchumsatz). Die Herkunft des DAX lässt sich zurückführen auf das Jahr 1988, als die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen, die Frankfurter Wertpapierbörse und die Börsen-Zeitung den DAX entwickelten und am 1. Juli 1988 einführten. Der DAX ist eine eingetragene Marke der Deutschen Börse AG. Neben dem DAX 30 wurde 1994 der DAX 100 eingeführt. Dieser umfasst die Wertentwicklung der 100 liquidesten Werte des deutschen Aktienmarktes.
Daneben existieren als populäre Indizes der MDAX, der SDAX sowie der DivDAX.
Der Dividendenindex, kurz DivDAX ist ein Aktienindex der die 15 Unternehmen des DAX enthält, die die höchsten Dividendenrenditen erzielen.
Damit liefert der DivDAX den Anlegern einen Maßstab zur Wertentwicklung der Unternehmen mit hohen Dividendenrenditen.
Der DivDAX wird jährlich im September von der Deutschen Börse neu erstellt.
Ein beliebtes Börsenprodukt neben Aktien sind Fonds. Ein Dividenden-Fonds kauft Aktien von Unternehmen, die eine hohe Dividendenrenditen aufweisen. Er behält die Überschüsse aus Dividenden gemäß Investmentgesetz aber nicht für sich selbst, sondern gibt diese an die Anteilseigner, denen die Überschüsse gehören weiter. Nun gibt es zwei Arten von Fonds, bei denen die Ausschüttungen unterschiedlich behandelt werden. Die ausschüttenden Fonds schütten die Gewinne bspw. jährlich aus. Die nicht-ausschüttenden, also die thesaurierenden Fonds erhöhen den Kurs des Fonds entsprechend. Die Anteilseigner eines Dividenden-Fonds erhalten hierzu mindestens einmal im Jahr einen Brief (oder eine E-Mail) mit dem Hinweis, was mit den Gewinnen aus Dividendenüberschüssen des Fonds passiert und wie der Investor dies zu versteuern hat. Der Beschreibung eines Fonds kann der Käufer entnehmen, ob Dividendenüberschüsse ausgezahlt oder thesauriert werden.
Entsprechend verhält es sich auch bei Aktien-Fonds. Hier muss der Fonds-Herausgeber die Überschüsse jeder Art an die Anteilseigner weiterreichen.
Unter dem Begriff Blue Chip (auch Bluechip, Bluechips) verstehen Börsianer umsatzstarke Aktien von Aktiengesellschaften mit einem hohen Börsenwert. Darüber hinaus sind die Kapitalisierung und die damit verbundene Gewichtung im entsprechenden Index für die Einordnung von Bedeutung. Ein Blue Chip zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass er eine Aktie eines bekannten, internationalen und angesehenen Unternehmens ist. Neben einer guten Bonität können Blue Chips eine außerordentliche Ertrags- und Substanzstärke aufweisen.
Blue Chips sind an allen bekannten Börsen weltweit vertreten. Neben dem DAX und dem SMI zählt hierzu insbesondere der Dow Jones Industrial Average sowie der Euro Stoxx 50.
Beispiele deutscher Blue Chip Aktien sind DAX-Aktien, wie Daimler, Volkswagen, SAP, Siemens und die Deutsche Bank.
In der benachbarten Schweiz zählen die UBS Dividende 2025, Novartis Dividende 2025 und Nestlé Dividende 2025 zu den bekanntesten Titeln des SMI Aktienindex.
Das Gegenteil eines Blue Chips ist ein Small Cap, also ein Nebenwert, der keine besondere Bedeutung im internationalen Umfeld gemäß obiger Maßstäbe darstellt.
In der Schweiz findet der Begriff Generalversammlung anstelle des Begriffs der Hauptversammlung Verwendung. Die jährliche Generalversammlung (GV) bzw. ordentliche Generalversammlung findet gewöhnlich einmal im Jahr statt. Die Halter der Stämme (Stammaktien) eines Unternehmens sind berechtigt an der Generalversammlung teilzunehmen und abzustimmen. Aktionäre mit Vorzugsaktien können der Einladung zur Hauptversammlung ebenfalls folgen. Auf der ordentlichen Generalversammlung werden grundsätzliche Entscheidungen beschlossen. Beispielsweise zählt hierzu die Wahl der Aufsichtsratmitglieder, aber auch die Gewinnausschüttungen in Form von Dividenden. Bei außerordentlichen Generalversammlungen werden vorwiegend unerwartete Ereignisse, wie Kapitalherabsetzungen oder Kapitalerhöhungen vereinbart. Ergänzend können auch Übernahmen oder Fusionen besprochen und verabschiedet werden.
Tipp: SMI Dividendenkalender mit den zu erwartenden Dividenden für Dividenden-Aktien, wie Nestle oder Roche
Ein Börsenkalender stellt übersichtlich die Termine von Ereignissen zum börslichen Handel mit Aktien dar. Für Anleger sind interessante Ereignisse, wie der Tag der Hauptversammlung von großer Bedeutung. Zu einem Ereignis gehört auch eine Entscheidung, wie die Auszahlung einer Dividende. Der Börsenkalender umfasst daher neben dem Tag der Hauptversammlung auch die zu erwartende Dividende eines Wertpapiers. Um welches Wertpapier es sich handelt kann dem Namen des börsennotierten Unternehmens entnommen werden. Weitere Informationen, die für den börslichen Handel notwendig sind, wie bspw. die ISIN oder WKN sind im Börsenkalender ebenfalls aufgeführt. Der Begriff Börsenkalender wird von einigen Börsenportalen auch als Handelskalender bezeichnet. Ein Dividendenkalender spezifiziert den Begriff noch weiter, da hierbei die Informationen zur Dividende im Fokus stehen.
Unter einer Stockdividende versteht man eine Dividendenzahlung, die nicht durch Bargeld erfolgt, sondern durch die Herausgabe kostenloser Aktien.
Dividenden können als Sachdividenden ausgezahlt werden. Hierbei wird kein Geld ausgezahlt, sondern es können auch Wirtschaftsgüter gemäß § 174 Abs. 2 Nr. 2 AktG oder Aktien von Tochtergesellschaften gemäß § 58 Abs. 5 AktG ausgezahlt werden.